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Von Dudelsäcken und Ohrwürmern: Die Bretagne zu Gast im Erzgebirge

Mit archaischer Kraft eroberten Dudelsack und Bombarde unsere Herzen. Den Musikern und Tänzern aus der Bretagne bedeutete es unglaublich viel, dass sie mit ihren Fahnen, Klängen und Tänzen in der Elterleiner Kirche willkommen geheißen wurden. Die Frage: Wird sich denn jemand für uns interessieren? , beantworteten die über 170 Besucher in der gut gefüllten Kirche, mit Aufmerksamkeit und viel Applaus. Pfarrer Löser und Annette Ficker fanden zum Abschluss die richtigen Worte, die Gäste und Zuhörer sichtlich bewegten.

Unsere Regionen liegen zwar weit auseinander – mindestens 18 Stunden Autofahrt – aber uns verbindet viel Gemeinsames, nicht zuletzt die traditionelle Kunstfertigkeit der Frauen. Die Frauen der Bretagne arbeiteten oft in Heimarbeit. Sie stickten und knüpften kostbare Gewänder und Umschlagtücher für die Modemessen in Paris. Die Männer waren Fischer und setzten ihr Leben jeden Tag erneut aufs Spiel. Es gab Inseln, wo fast alle Frauen über 30 schon verwitwet waren.

Die Bretonen sind fromm und spirituell, sie halten auf Familie und kochen und backen mit guter Butter. Sie schätzen den Wert von guter Handarbeit und frisch zubereitetem leckeren Essen sehr hoch.

Wir haben am anderen Ende Europas Freunde gefunden, auch über die Sprachbarrieren hinweg. Sie lieben das Erzgebirge und werden gerne wiederkommen. Einige Dudelsack-Melodien haben sich schon als Ohrwurm dauerhaft eingenistet. Die unglaubliche Kondition der Tänzer hat uns alle nachhaltig beeindruckt und auch ermutigt, verstärkt wieder einmal das Tanzbein zu schwingen.

Vielen herzlichen Dank an die Kirchgemeinde, Pfarrer Löser und alle Helfer, die dieses Ereignis zu einem unvergesslichen Erlebnis machten!

Text: Katrin Baumann.
Bilder: Tomas Havel.
Bilder zur Verfügung gestellt von Sebastian Beyer.
Vielen Dank.