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Geistliches Wort

Gedanken zum Monatsspruch Oktober 2023

Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Brief des Apostels Jakobus 1,22

Der Apostel Jakobus ist ein Praktiker. Glaube, der keine Taten im Sinne Gottes vollbringt, ist tot – schreibt er (2,17). Und wenn jemand Gutes tun kann und tut es nicht, so verfehlt er das Ziel des Glaubens (4,17).

„Glauben“ ist also nicht nur ein „Für-Wahr-Halten dass es Gott gibt“, sondern erweist seine Kraft in der lebendigen Beziehung des Gläubigen zu Gott. Er drückt sich nicht nur im Gebet und im Gottesdienst aus, sondern auch in der tätigen Nächstenliebe. Dieser Glaube bringt „Früchte“ hervor. Paulus sagt deshalb im Galaterbrief, dass es darauf ankommt, „den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam ist“ (Gal 5,6). Als solche Wirksamkeiten des Glauben nennt er u.a.: Freundlichkeit, Sanftmut, Geduld und Selbstbeherrschung.

Diese Werke der Barmherzigkeit sind nicht irgendwie ein Anhängsel an unseren Glauben, auf die wir auch verzichten könnten. Sie sind vielmehr Ausdruck und Prüfstein unseres Glaubens. Nur wenn wir sie in Freude vollbringen und praktizieren, entsprechen wir unserer Berufung als Kinder Gottes und seine „Juniorpartner“ beim Bau seines Reichen in dieser Welt. Denn das genau ist ja der Grund dafür, warum sich Gott ein Volk beruft und mit Gaben ausrüstet, damit durch seine Leute die Aufgaben erledigt werden, die nötig sind um seinen Plan mit der Welt zur Entfaltung zu bringen.

Schon in der frühen Christenheit wurde darum die „Lehre von den sieben geistlichen und den sieben leiblichen Werken der Barmherzigkeit“ entwickelt und gelehrt. Sie ist heute so aktuell wie zu Beginn des biblischen Glaubens.

Die geistlichen Werke der Barmherzigkeit:

  • Die Unwissenden lehren
  • Den Zweiflern raten
  • Die Trauernden trösten
  • Die Sünder zur Umkehr ermutigen
  • Denen, die und beleidigen, verzeihen
  • Die Lästigen ertragen
  • Für alle Menschen beten

Die lieblichen Werke der Barmherzigkeit:

  • Die Hungernden speisen
  • Den Durstigen zu trinken geben
  • Den Nackten bekleiden
  • Die Fremden beherbegern
  • Die Kranken pflegen
  • Die Gefangenen besuchen
  • Die Toten in Würde bestatten

Sieghard Löser